Das Fett schmilzt, die Muskeln wachsen. Sie werden schlanker, Ihre Figur athletischer. Ihr Gang richtet sich durch die verbesserte Haltung auf. Ihr kompletter Auftritt wirkt dynamischer. Der vormals vielleicht gekrümmte Rücken verschwindet. Die Zeit, die Sie als Läufer an der frischen Luft verbringen, spiegelt sich auch auf Ihrer Haut. Wer sich wenig unter freiem Himmel aufhält, hat eine Stubenhockerblässe, einen oft fahlen, grauweißen Teint. Die Läuferhaut wirkt hingegen gesünder, vom Tageslicht getönt. Und sie bildet ausreichend vom wichtigen Vitamin D. Dieses Vitamin ist ein wahrer Alleskönner. Unter anderem ist es für den Knochenaufbau und die Psyche wichtig. Laufen kann auch daher wesentlich zum seelischen Ausgleich beitragen und glücklich machen. Eine positive, ausgeglichene Ausstrahlung ist bei Läufern ebenso auffällig, wie bei Anfängern schon nach wenigen Monaten ein sattes Minus auf der Waage.
Wenn Sie laufen, wird Ihr Arzt Ihr Freund. Denn egal, was er misst – die Werte verbessern sich. Laufen regt den Stoffwechsel an, verbessert die Zuckerverwertung und den Cholesterinspiegel. Auch Ihr Ruhepuls sinkt. Das Herz ist ein großer Muskel, und wie ein Skelettmuskel wächst auch das Herz bei sportlicher Belastung. Mediziner sprechen von einem Sportlerherz. Der Effekt: Wenn das Volumen des Herzens größer ist, braucht es weniger Schläge pro Minute, um die gleiche Menge Blut durch den Körper zu pumpen. Rechnen Sie mal nach: Wenn Sie den Herzschlag durch regelmäßiges Laufen nur um zehn Schläge pro Minute senken, sind das mehr als fünf Millionen Schläge pro Jahr, um die Sie das wichtigste Organ entlasten.
Aber das ist längst nicht alles. Auch das Lungenvolumen wird größer, der Atem tiefer. Bereits durch 40 Minuten Laufen tanken Sie die zehnfache Menge an Sauerstoff im Vergleich zu Ihren nichtlaufenden Freunden. Alle Organe und das Gehirn werden besser durchblutet und dadurch mit mehr Energie versorgt. Kein Wunder, dass Läufer auch im Alltag und Beruf länger fit sind. Läufer schwitzen auch besser und scheiden so Körpergifte leichter aus. Ihre Glykogenspeicher legen zu, sodass den Muskeln bei Belastung mehr Energie zur Verfügung steht. Das Immunsystem wird gestärkt, die Infektionsgefahr verringert sich. Folglich gehen die meisten Erkältungswellen an Läufern vorbei. Laufen mindert Schlafstörungen, Sie schlafen tiefer und länger. Die Dichte der Mitochondrien – das sind die Kraftwerke der Zellen – erhöht sich durch regelmäßiges Lauftraining, was die Fettverbrennung verbessert.
Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte, bauchbetontes Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen: Die Medizin spricht vom „tödlichen Quartett“, und jeder fünfte Deutsche über 18 Jahre ist davon betroffen. Doch Ausdauersportler nicht. Fragen Sie Ihren Hausarzt. Er kann die Effekte des Laufens messen.
Die Erfahrungen, die Sie beim Laufen machen, sind vielfältig. Manch einer liebt es, mit einem Morgenlauf in den Tag zu starten. Und das tolle Gefühl auszukosten, schon etwas Gutes für Körper und Gesundheit zu tun, während die meisten Menschen noch im Bett liegen. Selbstzufriedenheit. Andere genießen das Gefühl, das sich besonders intensiv nach langen und langsamen Läufen einstellt, wenn die Endorphine die Seele fluten. Ja, Laufen macht glücklich. Kein Wunder, dass manche behaupten, Laufen könne sogar süchtig machen. Wieder andere finden Erfolgserlebnisse beim Laufen, wenn Sie an Volksläufen, Halb- oder Marathons teilnehmen. Denn im Gegensatz zu anderen Disziplinen, wo nur das Siegertreppchen zählt, ist jeder Finisher ein Gewinner, unabhängig von der gelaufenen Zeit. Wenn Sie nach wochen- oder monatelangem Training ins Stadion einlaufen und unter dem Jubel der Zuschauer die Ziellinie überqueren – dieser Moment macht stolz. Manch einem erschließt sich, dass er Schritt für Schritt nicht nur seine Ausdauer, sondern auch seine Lebensgrundlage verbessert hat. Und das Selbstbewusstsein wächst und wächst.
Auszug aus Schwitzen für Erfolg – In Laufschuhen Karriere machen, ISBN: 978-3-946175-75-9